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Jule Thomas
Hermannstraße 18
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Termine nach Vereinbarung

Behandlungsbeispiele aus meiner Praxis.

Durch kleine Veränderung der persönlichen Daten sind sie nicht zu realen Personen zurück zu verfolgen.

Gleichwohl sind es wahre Geschichten. Sie sollen Ihnen einen kleinen Einblick in meine Arbeitsweise vermitteln.

Nahrungsmittelunverträglichkeit

Frau T. ist eine junge Lehrerin und leidet darunter, dass sie beim Genuss verschiedener Nahrungsmittel das schmerzhafte Gefühl hat, dass ihr Hals zu schwillt und sie Atemprobleme bekommt. Unser Zielbild ist, dass sie am Ende der Behandlung in der großen Pause im Lehrerzimmer einen Apfel isst und nicht mal mehr an die Beschwerden denkt.

Sie entschließt sich zu einer Behandlung mit NAET. Hier handelt es sich um eine Umstimmung des Immunsystems durch Entlastung von fehlgeleiteten Reaktionen. NAET ist eine Methode, die ohne Gabe von Medikamenten auskommt.

Frau T. kommt für eine Weile wöchentlich zur Behandlung und schon nach der sechsten Sitzung lassen die Beschwerden erheblich nach. Am Ende haben wir unser Ziel erreicht: Strahlend erzählt sie, wie süß und gleichzeitig säuerlich der erste Apfel schmeckte, den sie nach so langer Zeit in der großen Pause im Lehrerzimmer gegessen hat.

Pollenallergie

Herr M. ist leitender Angestellter und kommt in unregelmäßigen Abständen in meine Praxis zur „Anti-Stress-Behandlung“, wie er es nennt. Nachdem ich im Jahr 2007 die Fortbildung in NAET gemacht habe, fragt er, ob ich ihm wohl bei seiner Pollenallergie helfen könnte. Es ist Frühjahr und einige Abende vorher saß Herr M. abends im Restaurant draußen unter einer blühenden Birke und seine Pollenallergie erreichte neue Höhen. Seit Jahren schon behandelt er sein Leiden mit Kortison und ist mit diesem Umgang mehr und mehr unzufrieden. Wir verabreden, im Herbst die NAET-Behandlung zu starten. Im darauf folgenden Frühjahr und bis heute hat Herr M. keinerlei Probleme mehr mit Pollen aller Art.

Verspannungen im Bereich des Kiefergelenks und nächtliches Zähneknirschen

Seine Zahnärztin überweist Herrn S. in meine Behandlung wegen starker Spannungen im Bereich des Kiefergelenks mit Nackenverspannungen, nächtlichem Zähneknirschen und Spannungskopfschmerzen. Herr S. ist Kunstkritiker beim Fernsehen und ich beginne zu verstehen, dass was sich wie ein Traumjob anhört, auch ganz schön stressig sein kann. Er empfindet es oft als Druck, immer wieder geistreiche Rezensionen zu verfassen, die jeder mit anderer Meinung glaubt, zerreißen zu dürfen. Als dann aufgrund der Pubertät des Sohnes die familiäre Situation ebenfalls stressig wird, beginnt Herr S. diese Spannungen des Nachts zwischen seinen Zähnen zu zermahlen.

Die craniale Osteopathie bietet gute Interventionsmöglichkeiten. Die Entspannung der oberen und unteren Kiefermuskulatur gibt dem Gelenk die freie Beweglichkeit, die es für seine Arbeit braucht und wirkt sich lösend auf die Verspannungen im Nacken aus. Auch das respektvolle Gespräch über seine berufliche Belastung eröffnet Herrn S. eine freiere Perspektive und wirkt sich positiv auf das nächtliche Zähneknirschen aus. Mit der zweiten Behandlung haben die Kopfschmerzen nachgelassen, er kann den Kopf beim Autofahren wieder drehen und verspricht wieder zu kommen, bevor die Symptome das nächste Mal so eskalieren.

„Ich möchte die letzten Jahre genießen können“

Herr J. ist heute 66 Jahre alt und selbständiger Handwerker. Nach einem Fahrradunfall kommt er im Jahr 2006 zum ersten Mal in meine Praxis, um die Schmerzen in seinem Rücken behandeln zu lassen. Wir arbeiten gut zusammen, die Schmerzen lassen nach. Trotzdem sagt Herr J. nach einer sehr intensiven und erfolgreichen Sitzung mit craniosacraler Therapie ohne Erklärung alle weiteren Termine ab. Sie können sich denken, dass ich sehr betroffen war und auch verwirrt! Erst zehn Jahre später höre ich Herrn J.s Stimme wieder, als er auf meinem Anrufbeantworter um Rückruf bittet, um einen Termin zu vereinbaren.

Er erzählt mir, dass er damals während der Therapie eine Erinnerung hatte, der er sich zu diesem Zeitpunkt nicht stellen konnte. Dass er mittlerweile auch eine mehrjährige Psychotherapie gemacht hat. Und dass er denkt, dass bei ihm die Körperarbeit ein guter Katalysator ist, um Entwicklungsprozesse anzustoßen.

Wir beginnen wieder mit craniosacraler Thearpie zu arbeiten, die sehr schnell in einen intensiven Prozess von somato-emotional Release übergeht. Im Verlauf der Behandlung zeigt sich, dass Herr J. zusätzlich ein großes Bedürfnis hat, seine Erinnerungen auch zu besprechen.

In der Folge arbeiten wir abwechselnd nach Bedarf mit EMDR, verschiedenen Coaching- Interventionen und Körpertherapie. Es ist ein On-going Prozess und Herr J. hat das Ziel formuliert, dass er diesen letzten Abschnitt seines Lebens befreit von den „alten Geschichten“ genießen möchte. Denn Genuss ist etwas, das er sich bis anhin immer versagt hat.

Gutartiger Hirntumor

Frau B. leidet seit einigen Jahren an einem Meningeom, einem gutartigen Hirntumor, der sich aus Hirnhautgewebe bildet. Der Tumor selbst ist nicht sehr groß und ihr Neurologe sagt ihr, dass ihre starken täglichen Kopfschmerzen keinesfalls durch das Meningeom versursacht sein könnten.

Frau B. hat über „fünf Ecken rum“ von mir gehört und möchte einen Behandlungsversuch machen. Sie verhält sich mir gegenüber anfangs abwartend und beobachtend, denn die- wie sie es empfindet- ablehnende und verharmlosende Haltung ihres Arztes hat sie verärgert.

Frau B. hat Angst, dass der Tumor wachsen und einen Umfang erreichen könnte, in dem er neurologische Ausfälle verursachen würde. Sie ist eine bodenständige und tatkräftige Seniorin, die ihren pflegebedürftigen Mann zuhause betreut. Die beiden führen trotz aller Widrigkeiten ein selbständiges und abwechslungsreiches Leben mit regelmäßigen Besuchen der Oper und Reisen und im Kreise ihrer Freunde. Dieses selbständige Leben sieht sie durch das Meningeom potentiell bedroht. Die nächste Ferienreise in die Schweiz hat sie bereits abgesagt.

Durch die craniosacrale Therapie erfährt sie während der Sitzungen Momente tiefer Entspannung in denen sie ihre Ängste loslassen kann. In begleitenden ressourcenorientierten Gesprächen kann sie ihre Stärken wieder wahrnehmen. Die Kopfschmerzen lassen nach, werden seltener. Nur noch ein Druck, als wäre die Haut zu eng, bleibt. Auch diesen Druck behandeln wir durch sanfte Massage der Schädelnähte, durch craniosacrale Therapie.

Für Frau B. war der Tumor und die Angst davor was er bedeuten könnte, ein und dasselbe und hat ihr nicht nur tägliche Schmerzen bereitet, sondern ihr Leben wie in einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung eingeschränkt. Als die Schmerzen während der Therapie auch nur für Minuten nachließen, konnte auch die Angst nachlassen, Hoffnung und Widerstandskraft an ihre Stelle treten.

Mittlerweile haben die beiden Eheleute bereits wieder zwei schöne Reisen miteinander unternommen.

Schlaganfall Spätbehandlung

Herr W. ist heute 84 Jahre alt und hat vor einigen Jahren nicht nur eine große Bypassoperation am Herzen über sich ergehen lassen müssen, sondern auch einen Schlaganfall erlitten, der zu anhaltenden halbseitigen Gehbehinderungen führte. Darüber hinaus muss Herr W. jeden zweiten Tag wegen eines Nierenversagens zur Dialysebehandlung. Er ist gesundheitlich stark beeinträchtigt.

Durch den unsicheren Gang kam es im letzten Jahr zu einem Sturz mit Bruch des Oberschenkelhalses und einer darauf folgenden Operation, bei der ihm ein künstliches Hüftgelenk eingesetzt wurde. Sein Gangbild wurde dadurch zusätzlich unsicherer.

Die chinesische Medizin bietet durch die Kombination von Körper- und Schädelakupunktur Behandlungsmöglichkeiten, die auch Jahre nach einem Schlaganfall die Zusammenarbeit zwischen der Schaltzentrale Gehirn und den ausführenden Bewegungsorganen verbessern können. Zusätzlich hat ein japanischer Arzt, Dr. Yamamoto, am Kopf weitere Areale entdeckt, deren Akupunktur sich günstig auf neurologische Probleme auswirken. Ich hatte im Jahr 2006 die Möglichkeit, seine Methode bei Herrn Dr. Yamamoto persönlich zu erlernen (Neue Schädelakupunktur nach Yamamoto).

Die kombinierte Behandlung stärkt Herrn W. und er kann wieder besser gehen. Vor einigen Monaten stürzte er jedoch erneut und brach sich das Schlüsselbein.

Herr W. hat eine bewunderungswürdig resiliente Haltung seinen Leiden gegenüber. Wenn man ihn fragt, so geht es ihm fast immer „gut“. Durch den Bruch des Schlüsselbeins ist allerdings nun die Schulter und damit die ganze betroffene Körperseite weiter geschwächt. Es ist für Herrn W. wichtig, seine Muskeln beweglich, geschmeidig und betriebsbereit zu halten, um es ihm weiterhin zu ermöglichen, mit Gehhilfe selbständig zu laufen. Eine Kombination aus Akupunktur, Massagen und Körpertherapie ist ihm dabei eine gute Stütze.

Eine Geschichte mit traurigem Ende

Im Jahr 2010 ruft mich die Mutter meines zukünftigen Patienten, Herr J., an und vereinbart ein Erstgespräch im Hausbesuch. Herr J. ist ein 45-jähriger Mann, der voll ans Bett gefesselt ist und aufgrund- wie es mir berichtet wurde- zahlreicher Behandlungsfehler mittlerweile nur noch ganz leicht den Kopf und die Augen bewegen kann. Sein ganzer restlicher Körper ist spastisch (verkrampft) gelähmt. Herr J. kann leider auch nicht mehr verständlich sprechen. Er redet sehr verwaschen wie nach einem ganz schweren Schlaganfall. Wie furchtbar muss dies für ihn sein, während er seine Umwelt doch gleichzeitig genau zu beobachten scheint.

Herr J. wurde mit einem Hydrocephalus (eine Hirnwasserabflussstörung, früher „Wasserkopf“ genannt) geboren, die über viele Jahre gut mit einem Ventil versorgt war. Herr J. lebte ein ganz normales Leben, übte seinen Beruf als Bibliothekar aus und unternahm gerne Reisen mit dem Mandolinenorchester, in dem er seit Kindertagen mitspielte.

Erst nachdem wohl mehrmals Probleme mit dem Ventil spät erkannt worden waren, war Herr J. in diesem Zustand, in dem ich ihn kennenlernte.

Ich gestehe, ich fühlte mich wirklich überfordert von der Situation. Aber die Mutter bestand so inständig auf meiner Behandlung, dass ich- ausdrücklich ohne jedes Erfolgsversprechen- die Behandlung im Hausbesuch aufnahm.

Wir beginnen mit craniosacralen Behandlungen und körpertherapeutischen Übungen gegen die Spastik, das alles mit Akupunktur kombiniert und erreichen erst mal nichts. Nach einiger Zeit nehmen wir noch eine Behandlung des Immunsystems hinzu, weil ich gelernt habe, dass dies helfen könnte, autoaggressive Reaktionen zu harmonisieren und man dies auch für Störungen im Gehirn probieren könnte. Es ist die sprichwörtliche Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen.

Durch die individuelle Kombination verschiedener Heilmethoden, viel Geduld und Zeit bessert sich Herr J.s Zustand im Verlauf ungefähr eines Jahres so weit, dass er nun in der Lage ist, stundenweise mit Fixierungshilfe im Rollstuhl zu sitzen und mit seiner Pflegerin zusammen im Behindertentransport zu meiner Praxis zu kommen. Das letzte Mal, als ich ihn sehe, sprechen wir über meine Reise nach Usbekistan und er erzählt mir von seiner Großmutter. Sie war eine begeisterte Weltenbürgerin und hatte dieses Land in ihrer Jugend bereist. Seine Sprache ist jetzt so viel besser geworden, dass man ihn mit einiger Übung gut versteht.

Aufgrund anderer Entwicklungen und Verantwortlichkeiten verschlechtert sich Herr J.s Gesundheitszustand danach jedoch wieder. Ich sehe ihn noch einmal im Hausbesuch, um mich zu verabschieden. Ich wünsche ihm ein gutes Leben in einer besseren Welt.

Migräne

Frau B. ist eine vierzigjährige Bankerin und leidet seit ihrer Jugend an schwerer Migräne. Sie ist in ihrem Beruf erfolgreich, obgleich sie viel lieber eine soziale Tätigkeit ausüben würde. Die Migräne überfällt sie plötzlich und ohne jede Regel. Sie muss dann tagelang im abgedunkelten Zimmer bleiben, leidet unter heftiger Übelkeit und ist extrem geräuschempfindlich, „völlig knocked-out“ wie sie es nennt.

Frau B. ist nach der Typologie der fünf chinesischen Wandlungsphasen ein typischer „Holzmensch“: ihre Lieblingsfarbe ist grün, sie mag den Frühling, liebt Süßigkeiten, besonders Schokolade, ist impulsiv und Ungerechtigkeiten aller Art machen sie sehr wütend. Ihr Puls zeigt die Spannung im Holzelement (Leber/ Gallenblase) und die Venen unter ihrer Zunge treten bläulich hervor. Der Verlauf ihrer Kopfschmerzen ist jeweils einseitig, oft hin und her springend und entspricht dem Verlauf des Gallenblasenmeridians.

Die Anamnese und Untersuchung von Frau B. deuten auf eine Leber-Qi-Stagnation hin; dies wird durch die Querverbindung auf die sehr schmerzhafte Menstruationsblutung noch gestützt.

Demensprechend wird die Akupunkturbehandlung aufgebaut, begleitet von einem selbstrezeptierten Kräutertee und körperlicher Entspannung.

Frau B. kann mit der Behandlung ihre Migräne so weit verbessern, dass sie deshalb nicht mehr dem Arbeitsplatz fernbleiben muss. Es dauert trotzdem noch einige Jahre, bis sie sich beruflich ganz neu orientiert und heute eine soziale Tätigkeit ausübt.

Bandscheibenvorfälle

Als ich Frau A. in meiner Praxis kennen lerne, hat sie bereits zwei erfolgreiche Operationen an der Lendenwirbelsäule wegen Bandscheibenvorfällen hinter ich. Die Beschwerden hatten sich nach den Operationen verbessert, waren aber nach ungefähr einem Jahr jeweils wieder gekommen. Sie arbeitet im Management einer erfolgreichen mittelständischen Firma und übt eine fast ausschließlich sitzende Tätigkeit aus. Auf der Skala von eins bis zehn sind die Schmerzen dauerhaft bei sechs und sieben, klettern aber manchmal auch bis neun und waren bisher keiner Therapie zugänglich. Frau A. ist verzweifelt.

Wir beginnen die Behandlung mit Akupunktur und Körpertherapie; dies fühlt sich im Moment ganz angenehm an, aber eine dauerhafte Besserung bleibt aus. Auch ein zusätzlich verordneter Kräutertee und Einreibungen bleiben wirkungslos.

Das Gewebe in Frau A.‘s unterem Rücken ist extrem berührungsempfindlich und gleichzeitig sichtlich kaum durchblutet und extrem weiß. Ich erzähle Frau A. von einer Behandlung mit einem Cantharidenpflaster. Dies ist eine alte, heute oft vergessene Behandlungsmethode aus der Serie der sogenannten ausleitenden Verfahren, bei der ein mit Cantharidin bestrichenes Pflaster auf die Haut geklebt wird. Cantharidin ist ein aus der spanischen Fliege gewonnenes Heilmittel, das eine stark hautreizende Wirkung hat. Ziel dieser Behandlung ist die lokale Ausleitung von brachliegenden störenden Stoffwechselendprodukten und die Umstimmung des Gewebes.

Frau A. erklärt sich mit der Behandlung mit einem Cantharidenpflaster einverstanden und dies bringt tatsächlich eine Wende in der Geschichte ihrer chronischen Rückenschmerzen. Die Beschwerden sind nicht weg, aber die Blockade, die einer Verbesserung im Wege stand, scheint aufgelöst und andere Therapien können jetzt viel besser wirken.

Chronische Rückenschmerzen

Herr M. ist ein ehemaliges Mitglied der Fremdenlegion und ein muskelbepackter Hüne. Meine Praxis ist nicht sehr groß und scheint aufgrund seiner körperlichen Präsenz noch zu schrumpfen. Heute arbeitet Herr M. als Handelsvertreter für ein französisch-deutsches Unternehmen und sitzt deshalb viel im Auto. Trotzdem er zum Ausgleich Sport betreibt, leidet er seit einer Weile an dumpfen Schmerzen und dem Gefühl der Steifigkeit im unteren Rücken. Dies ist das erste Mal, dass Herr M., der bis dahin keinerlei körperliche Schwäche erfahren hat, mit der Zerbrechlichkeit seines körperlichen Wohlbefindens konfrontiert ist. Er reagiert mit großer Panik. Eine schulmedizinische Diagnostik beim Orthopäden hat keine sichtbaren Ursachen der Beschwerden gezeigt.

Nach einem ausführlichen Gespräch führe ich die chinesische Puls – und Zungendiagnose durch. Die Ergebnisse diskutiere ich mit ihm und schlage eine Akupunkturbehandlung vor, die er kategorisch ablehnt. Herr M. hat eine Nadelphobie. Auch andere Therapievorschläge scheinen ihn eher weiter zu beunruhigen.

Um ihn nicht ohne Behandlung gehen zu lassen, biete ich schließlich eine sogenannte Breuss-Massage an, die er akzeptiert. Es handelt sich um eine sehr sanfte, stark entspannende und regenerierende Rückenmassage, und für Herrn M. scheint es eine gute Methode zu sein. Er kommt in der nächsten Zeit noch oft zur Breuss-Massage, die Schmerzen verbessern sich und die Beweglichkeit kehrt in den unteren Rücken zurück.

Nachbehandlung einer abgerissenen Achillessehne

Als ich Herrn S. kennenlerne, ist die Verletzung seiner Achillessehne schon Wochen her und chirurgisch versorgt. Aber die Heilung stagniert aus unerfindlichen Gründen. Herr S. ist Schauspieler und Tänzer und die Verletzung hat er sich während eines Auftritts zugezogen. Er erzählt, dass er das Loch in der Bühne im letzten Moment gesehen hat, seine Drehung aber nicht mehr abfangen konnte und danach setzt seine Erinnerung an den Unfall aus.

Ich spüre mich in seinen craniosacralen Rhythmus und der bis dahin sehr lebhafte, extrovertierte Herr S. wird ruhig und in sich gekehrt. Einige Zeit verharren wir beide in scheinbarer Bewegungslosigkeit bis Herr S. in eine Phase des somato-emotional Release eintritt. Von meinem Platz zu seinen Füßen beobachte ich, wie er den Kopf heftig hin und her wirft. Seine Augen sind geschlossen und er verfällt in ein leises Murmeln, das ich nicht verstehe. Nach dieser kurzen Phase liegt er für den Rest der Sitzung ruhig und entspannt.

Später erzählt er mir, dass er in diesem Moment den Unfall wieder erlebt hat, dieses Mal aber bis zum Schluss. Er sieht das Loch in der Bühne, unfähig seinen Schwung noch zu stoppen, sein Fuß verhakt sich und er stürzt mit starken Schmerzen zu Boden. Erst als er nicht mehr aufsteht, kommen ihm Kollegen zu Hilfe und der Vorhang schließt sich.

Durch die vorübergehende Amnesie war sein Gehirn irgendwie in dem Moment des Schrecks hängen geblieben. Erst nachdem er während der Therapie den Hergang des Unfalls bis zum Ende bewusst durchlebt hat, kann sich sein Fühlen aus der Schockstarre lösen.

Die Verletzung heilt in der Folge gut. Herr S. tanzt heute wieder auf der Bühne.

Darmkrebs, Komplementärbehandlung

Herrn C. habe ich in der Vergangenheit schon wegen Burn-out artigen Symptomen behandelt; er ist Inhaber einer Firma mit circa 20 Angestellten. Nach ungefähr zwei Jahren in denen wir uns nicht gesehen haben, meldet er sich nun wieder zur Behandlung an. Bei ihm wurde mittlerweile Darmkrebs diagnostiziert, und die ambulante Therapie mit Chemo und Bestrahlung in der Uniklinik steht unmittelbar bevor. Herr C. möchte, dass ich ihn begleitend behandle.

Verständlicherweise ist er sehr beunruhigt von der Diagnose und pendelt stimmungsmäßig zwischen Panik und Apathie. Zu allererst üben wir zwei Entspannungstechniken, die er auch während der Behandlungszeiten in der Klinik anwenden kann, um die Panikattacken abzumildern.

In den folgenden Wochen arbeiten wir, wenn sein Allgemeinbefinden es zulässt, in Coachingstunden aufeinander aufbauend mit leichter Trance und Visualisierung, mit dem genauen Entwurf eines Zielbildes seiner vollständigen Genesung, mit der Bearbeitung innerer Widerstände, Selbstbilder und belastender Glaubenssätze, die einer Heilung entgegen wirken könnten.

Und immer wieder kommt Herr C. so müde, erschöpft und von den invasiven Therapien in der Klinik gezeichnet zu unseren Behandlungsstunden, dass wir einfach ganz ruhig und leise und sanft körpertherapeutisch seine Lebenskraft stärken.

Herr C. durchläuft das volle Therapieschema mit Chemotherapie, Bestrahlung und Operation. Die Nachuntersuchung ergibt, dass der Tumor vollständig entfernt werden konnte. Und auch heute, zwei Jahre nach dieser Zeit gilt Herr C. als tumorfrei.

Sodbrennen

Frau I. ist mit Leib und Seele Lehrerin. Der Job macht ihr auch nach vielen Jahren noch Spaß, aber die ständige Mehrbelastung durch Konferenzen, Budgetkürzungen und Zusatzterminen zermürben sie. Frau I. hat eine Refluxösophagitis, also einen Rückfluss von ätzender Magensäure in die Speiseröhre, entwickelt. Dies tut nicht nur sehr weh, sondern kann auch als Langzeitfolge zu malignen Schleimhautschäden in der Speiseröhre führen. Frau I. nimmt deshalb einerseits Medikamente, die die Säure im Magen binden sollen und andererseits solche, die den Mechanismus der Bildung von Magensäure, der in unserer Steuerungszentrale Gehirn beginnt, unterdrücken. Die Medikamenteneinnahme regelt ihren Tag, denn die Tabletten müssen vor dem Essen, nach dem Essen und mit bestimmten Abständen zu dem Essen eingenommen werden. Gleichzeitig muss Frau I. ihre Ernährung stark umstellen, was sie als sehr lustfeindlich empfindet. Auch die Tatsache, so viele Medikamente einnehmen zu müssen, zermürben die sportliche, gesundheitsbewusste Frau, zumal sie auch nach längerer Zeit keine Erleichterung verspürt.

Meine Behandlung von Frau I. ist komplementär zur Behandlung ihres Arztes. Mit Akupunktur stärken wir hauptsächlich ihre „Mitte“ (Milz/Pankreas und Magen), hiermit meint die chinesische Medizin die Organe, die für die Nahrungsaufnahme- und Verarbeitung zuständig sind. In der craniosacralen Therapie findet Frau I. eine tiefe, nachhaltige Entspannung. Die manuelle Lymphdrainage an Kopf und Hals wird ihre Lieblingsbehandlung, denn sie vermittelt Frau I. das Gefühl, dass der diffuse Stau der Anforderungen in Ihrem Kopf sich löst. Parallel verschreibe ich ihr ein pflanzliches spannungslösendes Medikament mit erwiesenermaßen guten Nebeneffekten auf den Verdauungstrakt. Nach kurzer Zeit zeigt sich eine erste Entspannung der Situation.

Leider ist diese nicht anhaltend. Frau I. war zwei Mal zur Ernährungsberatung. Da sich ihre Befindlichkeit in der letzten Woche verschlechtert hat, rege ich nach der chinesischen Ernährungslehre einige Veränderungen an. Schauen wir, was passiert….